Archive for Mai 2022

Coffebeans for a Life

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Dokumentarfilm von Helga Hirsch

plakat

Norman Salsitz wird als Naftali Saleschütz in Kolbuszowa geboren. Er ist der Jüngste einer großen jüdischen Familie. Als Kind muss er mit ansehen, wie sein Vater von Gestapo-Männern erschossen wird. Im Jahr 1945 emigriert er schließlich in die USA. Gemeinsam mit einem Kamerateam, seiner Tochter und seinen Enkeln kehrt er jetzt nach 60 Jahren wieder zurück in seine „Heimat“. Er besucht das Vernichtungslager Belzec, wo nahezu seine gesamte Familie ermordet wurde. Dem Kamerateam zeigt er die Stelle, wo er sich selbst schuldig machte, als er Rache übte. Immer noch spürt Naftali einen unbändigen Zorn in sich, Zorn auf Gott und auf seine polnischen Landsleute. Seit über 50 Jahre lang stellt er sich die Frage des „Warum“.
Das Porträt des Rückkehrers Norman Salsitz in seine polnische Heimat erhielt den Latücht-Preis des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die Jury verlieh den Preis mit folgender Begründung: „Obwohl wir glauben, dieses Thema so gut zu kennen, erzählt uns der Film eine völlig neue, komplexe Geschichte.“ Regisseurin Helga Hirsch setzte sich mit der deutsch-polnischen Geschichte bereits in früheren Dokumentationen auseinander. Im Jahr 2001 veröffentlichte sie ihre bislang letzte Dokumentation über Polen: „Der Erbfeind – Preußen/Deutschland aus polnischer Sicht“. Seit 1985 arbeitet Hirsch als Journalistin und veröffentlichte seit dieser Zeit mehrere Bücher. Ihre emotionale Bindung zu Polen lockerte sie Anfang der 90-iger Jahre, aus Enttäuschung vor der inkonsequenten Vergangenheitsbewältigung.

Der Film und die anschließende Diskussion findet in ihrem Beisein in unserer Galerie Fantom statt. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch die aktuelle Ausstellung zu dem Offizierslager II C in Woldenberg besichtigen.

Frau Helga Hirsch ist freie Publizistin (u. a. Die Welt, Frankfurter Allgemeine Zeitung) und war PolenKorrespondentin der Wochenzeitung Die Zeit
2001 erhielt sie den Deutsch-Polnischen Journalistenpreis.
Für den Dokumentarfilm Coffee Beans for a Life über einen polnischen Juden wurde sie 2005 mit dem Preis des Latücht-Kinos in Neubrandenburg und 2006 auf dem Festival in Lagow/Polen (bester deutscher Film) ausgezeichnet.
Am 3. September 2010 erhielt sie die Dankesmedaille des Europäischen Zentrums der Solidarność im Berliner Reichstagsgebäude, überreicht vom polnischen Staatspräsidenten Bronisław Komorowski.

Filmvorführung: Samstag, den 18. Juni 20:00 Uhr

Fantom e.V.  – Netzwerk für Kunst und Geschichte(n)

Hektorstraße 9-10
10711 Berlin (Nähe Adenauerplatz)
Tel. 030.432 093 68

www.fantom-online.de
info@fantom-online.de
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Woldenberg

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Ausstellung

Plakat Woldenberg-Ausstellung

Das Museum der Woldenberger befindet sich im heutigen Dobiegniew (ehem. Woldenberg, Nm.) in Ziemia Lubuska. In der polnischen Sprache gilt die Bezeichnung „Woldenberger“ für die Insassen des größten polnischen Offizierslagers im III. Reich.

Abgesehen von den spezialisierten Historikern wissen heutzutage nur ganz wenige historisch interessierte Menschen, dass die Nazis auch s.g. „Vorzeigelager“ hatten, in denen die Genfer Konvention weitgehend respektiert wurde. Zu diesen gehörte auch das Oflag II C in Woldenberg. Die Insassen gründeten dort eine Universität und Schulen mit gültigen Abschlüssen, Theater und Puppentheater, zwei Orchester, Olympia 1944 sowie ein Witwen und Waisen Fonds für die Familien gefallener Kameraden in der Heimat. Am erstaunlichsten ist das Verhältnis der deutschen Lagerverwaltung zu den jüdischen Offizieren in polnischer Uniform. Unter dem Schutz der Wehrmacht überlebten sie trotz aller Schikanen den Krieg.

Die Ausstellung wird im Rahmen des seit 2019 umgesetzten Projektes realisiert, der ein Teil des Kooperationsprogramms INTERREG V A Brandenburg-Polen 2014-2020 ist. Die Kooperationspartner sind die Gemeinde Dobiegniew, in Polen, und der Verein Fantom e.V. aus Berlin, Netzwerk zur Förderung von Kunst und geschichtlichem Bewusstsein.


Eröffnung: Samstag
, den 14. Mai 17:00 Uhr

Ausstellung
vom 14.05.2022 bis zum 24.06.2022
Öffungszeiten für diese Ausstellung:
Di. – Fr. 10:00 – 14:00 und 16:00 – 20:00 Uhr
Sa. 11:00 -17:00 Uhr

Fantom e.V.  – Netzwerk für Kunst und Geschichte(n)

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10711 Berlin (Nähe Adenauerplatz)
Tel. 030.432 093 68

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